Hundemesse Winterthur

Ich gebe zu: immer wieder ist es einfach wunderbar amüsant zu sehen, wie eben die Menschen mit ihren Hunden an die Grenzen kommen, wenn sie nur konditionieren. Wenn die ganzen "Tricks" aus der Hundeschule eben nicht mehr fruchten. 

Gerade so eine Veranstaltung, eine Messe. Viele Menschen, viele (gestresste) Hunde, viele Gerüche in der Nase. Wenn ich da mit einem Hund in der Unterordnung daher komme, wird das nicht 2 Stunden lang klappen. Denn so lange kann ich meinen Hund gar nicht in der Unterordnung behalten. Die Konzentration hält nicht ewig. 
Dann gibt es die Futterautomaten. Nun ja, an einer Messe, wo es so viele spannende Gerüche gibt, komme ich auch nicht weit damit, dem Hund das Würstchen unter die Nase zu halten. Irgendwann ist das nicht mehr spannend.

Und die anderen: die lassen sich einfach von ihrem Hund durch die Gegend ziehen. Oder ziehen und zerren selbst an ihren Tieren herum, mit mässigem Erfolg. 

 

Wer kann den so eine Messe mit Hund wirklich entspannt durchlaufen? Jemand, der mit seinem Hund eine BEZIEHUNG hat. Jemand, der einen Hund dabei hat, der seine Grenzen und Regeln kennt, der auf die Führung und Sicherheit des Menschen vertraut. Dieser Hund wird auch nach 3 Stunden noch ganz entspannt aber interessiert durch die Messe laufen. Er wird sich betatschen lassen (wenn es denn sein muss, wenn er wirklich genug hat, wird sein Mensch dafür sorgen, dass ihn wirklich KEINER mehr anfasst), er lässt sich von Hunden nicht anpöbeln, pöbelt aber auch selber nicht. Er hat gelernt - der Mensch regelt das! 
Eine Beziehung aus Respekt und Vertrauen. Und natürlich, als Mensch macht man sich damit nicht immer bei anderen Menschen beliebt. Denn wenn ich merke, dass mein Hund sich jetzt nicht betaschen lassen will, dann kommt auch keiner an meinen Hund ran! Punkt. Ansonsten vertraut der mir natürlich nicht mehr. Wenn eine Hündin nicht will, dass jemand an ihre Welpen geht, dann setzt sie das durch. Egal, was derjenige denkt. Das können wir Menschen leider nicht, weil wir uns immer viel zu viele Gedanken machen, was der andere denken könnte. Aus Hundesicht sehr schlecht und nicht autenthisch. 

Nupri hat dieses Vertrauen, die Gelassenheit aber auch das Interesse wunderbar gezeigt und ich war sehr stolz auf ihn. Wir haben von den unterschiedlichsten Stellen extrem viel Lob erhalten. Vorallem natürlich auch die Tatsache, dass er noch ein Border Collie ist, die ja eh immer rumhypern... Aber der ist soooo entspannt! Ja, das meine ich. Blieben wir eine Weile stehen, legte er sich entspannt hin. Liefen wir weiter, zottelte er brav und relaxt neben mir her. 

 

Es war amüsant, den anderen Leuten zuzuschauen. Ok, es hatte gestresste Hunde, das war nicht schön. Und bei manchem Hund war ich ganz froh, dass er einen Maulkorb drauf hatte, gerade ein Pit Bull, egal wo der auftauchte, sofort gab es Donnerwetter. Null Kontrolle!

Die Frau mit dem Rottweiler hatte auch keine Kontrolle. Aber dafür ihr Hund. Ok, er ärgerte sich schon etwas, dass die Leinenführigkeit von Frauchen noch immer mehr schlecht als recht ist. Aber immerhin, er schaffte es, sie an die sexy Pudelhündin zu schleifen. Und nach dem kleinen Flirt tat der Snack am nächsten Futterstand ganz gut. Und Frauchen wartete auch recht brav, bis er dann fertig war und weiter wollte. Was machen wir nun? Ah ja, da gibts auch noch Essen, gehen wir dort mal schauen. Oooooh, Frauchen pennt wieder, gut, schleifen wir sie mal hinterher... Menschenskinder, wird das irgendwann mal noch was mit der Leinenführigkeit? Immer so ein Klotz am Bein, hätte sie lieber zu Hause gelassen. :-)