Wandermilitary in Madiswil, 19.03.2017

 

Bettina und ich starteten als Vertreterinnen des Power-Dog-Rudels und es war früh Tagwacht. Um 8 Uhr stand ich bei Bettina vor dem Haus.

 

Typisch für dieses Military: kaum angekommen, Autotüre auf, ein eisiger Wind. Mist, war mein Gedanke, hier ist ja immer Bise, letztes Mal sind wir ja fast erfroren...

 

Wir liefen also los, Bettina versuchte, mit ihrem heute nicht vorhandenen „Grün“ (Grundausstrahlung, Grundpräsenz) Lenny zu bändigen, was mehr schlecht als recht gelang... :-)   Dennoch schlugen die beiden sich wirklich sehr wacker.

Posten 1: grosses Gelächter unsererseits: Brücken laufen. Es ist ja nicht so, dass Lenny, um es harmlos auszudrücken, eine leichte Brückenphobie hat...  Nupri taperte brav über alles drüber, auch über die Wackelbrücke, irgendwann fand er auch den Weg durch die Fletterbänder... Und Lenny? Der schlug sich ebenfalls richtig tapfer! Die Brücke, die danch kam, über den Bach, die aber nicht zum Posten gehörte, war viiiiiieeeel schlimmer. Das arme Tier musste sich kriechend fortbewegen.

 

Nach einer heiteren Runde übers Feld (wir leinten die Hunde ab, was Lenny natürlich sofort zum Zünden verleitete und Nupri sich nicht zweimal bitten liess, ihn zu fangen), waren die Hunde auch warm und wir näherten uns dem nächsten Posten.  

 

Posten 2: Hier war schnüffeln angesagt. Eine Kisten mit Korken, versteckt zwischen den Korken befanden sich Gewürzdosen mit Futter drin. Die Hunde sollten die Dosen finden und anzeigen. Für Lenny natürlich ein leichtes Spiel, Nupri begann, Korken zu apportieren und seine Nase stolperte dann wohl mehr zufällig auch mal über die Döschen...

 

Nach dem ersten Teil einer recht langen Steigung durch den Wald, gelangten wir zu einem Hof, wo der nächste Posten auf uns wartete.

 

Posten 3: Ein kleiner Wagen, angebunden an einem Pflock. Hundehalter setzt sich rein, Hund auch (praktisch, wenn man einen kleinen, leichten Hund hat, ich will nicht wissen, wie der Neufundländer es geschafft hat... ) und musste dann, mit dem Hund zwischen den Beinen, an der Schnur ziehen um den Wagen über die Ziellinine zu bringen. Fies war, dass es eine Rinne am Boden hatte, der Wagen verhängte sich also regelmässig an dieser Rinne und blockierte dann. Ein Kraftakt, nicht zur das Ziehen sondern auch den Wagen quasi sitzernderweise zu „lupfen“, ohne dass der Hund vor Schreck rausspringt.
Wir schafften es, Bettina und Lenny recht locker, Nupri und ich dann irgendwann auch... Nupri’s Gesichtsausdruck sprach allerdings Bände.... 

 

Nun ging es den zweiten Teil lange und steil den Berg hoch. Hechel, hechel. Es wurde warm bis heiss, Schicht um Schicht ausgezogen.

Oben im Wald – Stau. Schichten wieder angezogen, frau will sich ja nicht erkälten.

Posten 4: Eine Strecke im Wald, verschiedene Aufgaben, dabei lag immer noch ein Bild von einem „Hunde-Fernsehstar“, den man erkennen sollte.  Sitz, Platz, Männchen, einen Buzzer betätigen, durch einen Reifen springen, wurde souverän von den Hunden erledigt, wir erkannten dafür Snoopy, Kommissar Rex, Lassie, Susy&Strolch und Idefix.

 

Nun ging es endlich bergab (Jacken wieder an) und der nächste Posten war definitiv nichts für wasserscheue.

Posten 5: Der Hund musste auf einem Podest liegen oder sitzen (Liegen gab mehr Punkte) und dann musste innert einer Minute Wasser von der einen auf die andere Seite geschöpft werden. Klingt einfach, ja, netterweise hatte der Schöpfbecher aber Löcher. Die Hunde wurden ziemlich nass und vielen war es unwohl. Das Wasser war auch echt kalt. Es hätte zwar ein Rägämänteli für die Hunde gegeben aber darauf haben wir dankend verzichtet.

 

Frohen Mutes ging es weiter bergab durch den Wald, wo am Waldrand bereits wieder ein Posten stand. 

Posten 6: Eine gerade Strecke mit 3 Näpfen, Start und Ziellinie. Hund auf Startlinie platzieren, Näpfe füllen, hinter Ziellinie, Hund abrufen. Man sollte schätzen, wie viel Zeit gebraucht werden wird. Egal ob der Hund die Näpfe leert oder nicht. Ich hatte Nupri auf Spiel eingestellt und wusste, der kommt schnell. Sagte also, 3 Sekunden. Der Postenwart guckte mich entgeistert an und meinte, das schaffe ja nicht mal der Hund in dem Tempo. Ich wiederum guckte ihn entgeistert an und meinte, doch, doch der Hund schon. Um den geht’s doch, oder? Bis sich dann rausstellte, nein, der Hund UND ich, die Gesamtzeit... Ahaaaaa!! Also sagte ich 15 Sekunden, wir hatten dann 11, das war ganz gut. Bettina hatte sich hier leider etwas verschätzt... Lenny war zu schnell...

 

Posten 7: In einer Scheue musste der Hund in einen mit Heu gefüllten Korb liegen, dort bleiben, während wir versuchten, die über dem Hund befestigte „Dartscheibe“ (mit Klett) mit daran haftenden Stoff-Mäusen zu bestücken. Hier hatte Bettina den absoluten Höhenflug und knallte alles in die Mitte... 

 

Es ging den Berg runter, dem Bach entlang über die Wiesen, vor uns die gestörte Mannschaft mit Hunden, die ständig ihre Besitzer massregelten...  Waren uns schon beim vorherigen Posten aufgegfallen. Die liessen alle einfach rennen , der eine kam dann promt auf unsere Hunde (angeleint) zu und pöbelte sie an... Wir gaben ihnen dann grosszügig Vorsprung und unsere Hunde konnten dann auch noch baden und über die Felder rennen.

 

Posten 8: Nun hiess es fischen... In einem Wasserbecken hatte es Plastikringe und eine Ente, der Hund sollte dies fischen und apportieren, wir bauten daraus ein Türmchen. Alles in einer Minute. Hätte der Hund nicht fischen wollen, hätte es der Mensch mittels Angelrute erledigen können. Unsere Hunde fischen aber ja sehr gerne...

Die letzte Strecke nochmals den weiten Feldern mit Bach entlang, dann Einmarschieren auf dem Hof zum letzten Posten.

Posten 9: Es war nochmals ein Parcours: Erst durch so ein grosses Becken (mit Zeitungen und Plastik als Schikanen drin), über ein Gitterost, ein wackliges und sich biegendes (vor allem beim dicken Goldenretriever) Brett und durch eine Röhre. Alles recht easy...

 

Nun hatten wir es geschafft und waren geschafft. In Anbetracht der vielen verrückten Hunde und der Enge, liessen wir unsere ins Auto, assen noch was, warteten auf die Zwischenrangverkündigung. Nupri schaffte es tatsächlich auf den 1. Rang, Lenny war 7. In der Gesamtrangliste wird das aber nochmals anders aussehen. 

 

Fazit: cooles Military, guter Saisonbeginn, tolle Strecke, interessante Posten, Glück mit dem Wetter! Und ja, mühsame Hundehalter und deren Hunde hats halt immer und überall, wir sind ihnen aber zum Grossteil aus dem Weg gegangen.... Staus gab es an den Posten kaum, bei so einer langen Strecke verzettelt sich alles recht gut, was echt angenehm ist. Also, danke an die Organisatoren, wir kommen gerne wieder! :-)