Military in Diegten, 16.08.2014

Starten konnte man zwischen 16 und 19 Uhr. Wir fuhren also kurz nach 16 Uhr den Berg hoch und wunderten uns, ob da oben tatsächlich irgendwo noch ein Hundeplatz kommen möge. Und beteten, dass uns keiner entgegen fährt, das wäre spannend geworden. Oben angekommen genossen wir erstmal die prächtige Aussicht und hofften auch gleich, dass die schwarze Wolke auf der anderen Talseite auch dort bleiben möge.



Danach suchten wir den Start (es hatte nicht sooo viele Starter) und wurden dort gleich mal von einem blonden Labradorrüden angekeift. Ich frage mich immer wieder, was Hundebesitzern mit so leinenaggressiven Hunden an einem Military mit so einem Hund, den sie absolut nicht kontrollieren können und der eine Gefahr für alle anderen ist, verloren haben. Unglaublich. 

Wir machten uns dann auf die Reise, hatten eine nette Gruppe vor uns mit einem Mann mit einem Viszla (?), der auch kompetent schien, er wies seine Leute an, ihre freilaufenden Hunde nicht an Nupri ranzulassen, da ich ihn noch an der Leine führte. Dies klappte dann auch, lobenswert!

Die Posten waren dann folgende:

- 5 Tennisbälle auf ca. 4 meter Entfernung in einen Eimer werfen. Diejenigen, die elegant neben dem Eimer vorbeifolgen -- also bei mir alle -- durfte der Hund holen und man durfte nochmals versuchen. Half auch nicht viel, der Eimer und die Bälle, die mochten sich irgendwie nicht. Nun denn, es gingen ALLE daneben, da half auch Nupris braves Apportieren nicht viel. Aber er fand den Posten toll. :-) Die Kommentare am Posten waren: "super, der Hund ist ja zu gebrauchen---aber ist ja auch ein Border!" Danke, sowas mag ich. Klar, Borders kommen auf die Welt und können alles, natürlich... Ich kenne genug Border, die nicht apportieren, dies mal so nebenbei. Nupri hatte auch lange, bis er verstand, dass ich das Objekt, was er jeweils bringen soll, bitte bis in meine Hand und damit meine ich IN meine Hand bringen soll. Harte Arbeit, oh ja. :-) 

  

Beim nächsten Posten war ich sehr froh, keinen Berner Sennenhund oder eine Deutsche Dogge zu besitzen... Die Hunde mussten unter einem Stuhl durchkriechen. Erst konnte man den Hund einfach unter dem Stuhl abrufen, beim zweiten Mal musste man auf dem Stuhl sitzen bleiben. Für Nupri natürlich kein Thema aber wie gesagt... Grosse Hunde? Keine Ahnung, wie das gehen sollte. Aber ich hatte lustige Bilder von einem davongaloppierenden Hund mit Stuhl auf dem Rücken im Kopf. Hm, allerdings für den Hund wohl weniger lustig wenn nicht sogar schmerzhaft.



Inzwischen hatten sich die schwarzen Wolken, die wir ja gleich zu Beginn bewundert hatten, weiter entwickelt und auf der anderen Talseite schüttete es. Sah aus der Entfernung ganz spannend aus, wir hofften immer noch, es würde auch dort bleiben - und hatten tatsächlich Glück, wir blieben trocken. 

                             


- Beim nächsten Posten wurde in einem Bereich von etwa 5 auf 5 metern im Wald ein Ball versteckt und der Hund musste ihn suchen. Herausforderung für Nupri? Klar, er brauchte dafür genau 3 Sekunden und guckte mich entsetzt an "sag mal spinnst Du, war das alles?!" Ja, mein Freund, tut mir leid, das wars wirklich.

- Der nächste Posten folgte nachdem wir einen idyllischen Trampelfad über eine bunte Wiese passiert hatten, nun wurde auch klar, warum die Reise nicht kinderwagentaulich ist. Aber ein sehr schöner Weg. 

Auf der Wiese ein markiertes Viereck mit einem Hulahoppreifen in der Mitte. Von einer Markierung aus musste der Hund alleine in diesen Kreis geschickt werden und dort verharren. Auch dies kein Thema für Nupri.

 

 

 

 

- Einige Meter weiter folgte auch gleich der nächste Posten. Eine Markierung,ein kleiner Sprung, ein Stuhl mit irgendwas draufgestelltem. Die Aufgabe lautete: den Hund ohne Worte oder andere Geräusche über den Sprung und um den Stuhl und wieder zurück über den Sprung zu schicken. Ich verstand die Aufgabe falsch und versuchte Nupri vom Start aus alleine zu schicken. Man durfte aber mitlaufen. Ja wow, soooo schwer. Nupri schaffte es dann beim 2. Versuch auch ohne dass ich mitlief :-) Gab dann aber auch keine Sonderpunkte, hehe. 

Nun folgte ein schönes Stück durch den Wald und da kam dann der peinlichste Posten:

- 5 Menschenfotos und 7 Hundefotos. Man musste zuordnen, welcher Hund zu welchem Mensch gehört. Waren natürlich alles Mitglieder des Vereins, hahaha. Haben die dort so schlechte Mitglieder, dass sie Bonusposten brauchen? Peinlich... Für Aussenstehende natürlich ein reiner Glücksposten. Solche Aufgaben finde ich immer unnötig. Was soll das? Warum muss man die "eigenen" Leute bevorzugen? Brauchen Sie das wirklich, sind sie sonst so schlecht? Natürlich haben wir hier Punkte vergeben. Ich meine, die Idee wäre ja schon witzig. Aber dann sollten es neutrale Personen oder allenfalls berühmte Personen aber nicht einfach "Vereinsmitglieder" sein. 

Es folgte der Endspurt zurück (war ingesamt eine sehr kurze Strecke) zum Clubhaus. Dort waren nochmals 2 Posten
- Beim einen hiess es, den Hund über eine Bank, über einen Sprung, durch den Tunnel und durch den Reif zu führen. Gäääääähn. :-) 
- beim anderen sollte der Hund rückwärts durch eine Gasse laufen. Man durfte mit dem Hund mitlaufen. Ja, wers braucht, Nupri raste alleine rückwärts durch die Gasse und fragte mich bereits wieder "war das alles?". Yiiiiiiep! 

 

Alles bravourös gemeistert, ausser am ersten Posten, wo ich keine Bälle traf und eben beim Intern-Posten, wo ich halt die Leute nicht kennen konnte. Also war klar, dass wir nicht auf dem ersten Rang landen. Die besten 12 sollten dann noch einen Spezialpreis erhalten---wenn sie etwa um 22:00 noch anwesend waren, denn dann sollte die Rangverkündigung stattfinden. Klar, total auf Konsum ausgerichtet, hauptsache die Leute müssen lang warten und essen fleissig. Schade. Und natürlich blieben wir nicht, da wir ja auch noch Besuch am Bahnhof abholten... 

Fazit: ein gutes Military um nach längerer Zeit wieder einzusteigen. Von den Posten her ok, es gab schon deutlich einfallslosere, abgesehen von eben diesem Insider Posten.  Im Gegensatz zu manch anderen wurden wir zum Glück nicht zuparkiert, respektive konnten uns rauswinden, andere hatten keine Chance aber es mangelte auch massiv an Parkplätzen. Wären da so viele Starter gekommen wie an anderen Militarys, hätten die Organisatoren echt Probleme gehabt. Essen konnten wir nicht beurteilen, da wir nicht konsumierten, Naturalpreise waren ok aber auch nicht irrsinnig grosszügig. Die Kulisse war aber gewaltig, sowas kann kaum ein anderes Military bieten--dafür die Fahrt hoch umso abenteuerlich. Also, alles in allem unterhaltsam aber sicher verbesserungsfähig. 

Die Rangliste