Seminar bei Michael Stephan "Mensch-Hund-Systeme"

 

Bei dem Seminar ging es um den Alltag. Wie verhält sich der Hund in Stresssituationen. Wo fängt der Stress an, was mache ich, wenn er Stress hat. Wie erarbeite ich mir den Respekt, grenze den Hund ein (denn auch wenn er Stress hat, hat er niemals in Angriffshaltung zu gehen!) und wie kann ich ihn aber auch beruhigen, im Vertrauen geben, ihn stärken. 

 

Am ersten Tag wurde also ein spannender Parcours aufgestellt um die Reaktionen der verschiedenen Hunde zu testen. Es ging um fremde Personen, Geräuschempfindlichkeit, Spielmotivation, Jagtrieb. Also optische Reize und akustische Reize. 

 

Nachdem alle Hunde diesen Parcours durch hatten (und oft von den Besitzern auch total falsch eingeschätzt wurden :-) ) hatten Micha und seine kompetenten Helferinnen einen guten Eindruck und konnten dann auch am zweiten Tag individuell auf jedes Team eingehen. 

 

Für mich persönlich war es extrem spannend die Hunde zu beobachten. Sehr spannend war auch zu sehen, wie unterschiedlich die Hunde auf Stress reagieren. Während der eine panisch davon wollte, sich aber auch schnell wieder beruhigte, schien einer auch super cool, hatte aber dann doch wahnsinnig Stress, was man so einfach nicht sah...  

 

Auch die Besitzer waren interessant: hatte doch der eine oder andere die Idee, seinen Hund stresse das alles gar nicht, war der Hund doch deutlich gestresster als erwartet. Wiederum andere befürchteten schon einen Herzinfarkt seitens des Hundes - der Hund war aber super lustig und cool. Ich finde es ja eh auch immer wieder interessant, wieviele Leute immer wieder den Eindruck haben, der Hund sei jetzt sooo gestresst und sooo ängstlich - dabei ist der Hund total offen und fröhlich. 

 

Am nächsten Tag wurde dann bei meiner Kundin vorallem am Thema Menschen gearbeitet. Der Hund ist vorsichtig mit fremden Menschen, möchte grundsätzlich weichen, hat aber inzwischen schon auch gelernt, wenn er vorwärts geht, dass dann die Menschen weichen. Was aber natürlich ein NO GO ist. Also wurde er eingeschränkt. Grundsätzlich die gleiche Arbeit, wie wir schon lange machen, es war aber sicher wieder mal gut, zu sehen, wie sehr man eben dran bleiben muss! Ein häufiger Fehler, bei all meinen Kunden: sie korrigieren den Hund nur halbherzig. Der Hund ist über die Korrekturversuche eher genervt als dass es wirklich ankommt. Und das ist nicht Sinn der Sache. 

Also wenn korrigieren, dann auch wirklich dran bleiben bis der Hund es anerkennt. 

 

Und natürlich, auch den Hund gut lesen können. Merken, wann er auslösen will, nicht warten, bis er auslöst sondern bereits vorher schon sagen: "lass das! Komm gar nicht erst auf die Idee!"

 

Das alles hat hier dann auch super geholfen und seit dem Seminar ist meine Kundin mit ihrem Hund wieder einiges bestimmter und nachhaltiger unterwegs, das Kerlchen hat auch echt gute Energie gerade. Ich merke das ja auch auf Spazierdienst und im Rudel. :-) 

 

Danke Micha und danke an die Mädels, war echt ein cooles Seminar, habe viel mitgenommen. Gerne wieder einmal, wenn ihr in die Schweiz kommt.