Seminare sind immer eine sehr spannende Angelegenheit. Nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für uns Trainer.
Denn, wir wissen ja nie, was kommt... Und manchmal, so haben wir festgestellt, ist es auch besser, wenn wir es nicht wissen... :-)
Klar, bei Einzelanamnesen wissen wir das auch nicht, natürlich. Aber, da ist es halt EIN Hund und vielleicht 1-2 Menschen.
Nun, an so einem Seminar haben wir x fremde Hunde und x fremde Menschen - und je nach dem, was für 4 Beiner dann da erscheinen, gibt es so die eine oder andere Überraschung - für uns und die anderen Teilnehmer. :-P
Manche Hunde sind sonst die reinsten "Haudegen", am Seminar aber totale Lämmchen, leicht zu beeindrucken, absolut dankbar über Führung. Und andere, die sind zu Hause die Lämmchen und beim Seminar erscheint dann der Wolf (im Schafspelz).
Spannend ist für mich persönlich zu sehen, je mehr Anamnesen wir machen: ein Grossteil der Hunde ist INTROVERTIERT! Ich habe das vor 2 Jahren nicht geglaubt, Ena sagte es damals schon. Sie hatte recht. So viele Hunde haben halt keine Führung und dann lernen sie vorwärts zu gehen, selber zu regeln, aktiv die Führung zu übernehmen. Scheinen also sehr draufgängerisch.
Guckt man diese Hunde aber eben in so einer neutralem Umgebung an, erkennt man ihr wahres Gesicht - und da sind sie oft seeeehr vorsichtig. Eben, introvertiert.
Das ist für die Leute natürlich insofern wichtig als Info. Denn diese ganzen Intos brauchen wirklich Führung! Die können und sollen Reize von vorne nicht alleine verarbeiten, die sollen nicht 20 meter vor Frauchen laufen. Die brauchen einfach eine schützende "Wand" (Frauchen) vor sich, damit sie sich entspannen, zur Ruhe kommen können...
Also wie immer super spannend. Wir danken allen Teilnehmern und freuen uns schon aufs nächste Mal! Am 28. 10. ist ja das Leinenseminar, es gibt dort noch wenige Plätze...
Noch etwas Wichtiges in eigener Sache: ich weiss nicht, ob die Leute, welche zu uns in die Seminare kommen, einfach absolut keine Seminarerfahrungen haben?! Aber ich finde ich es sehr erstaunlich und bisweilen bedenklich, wie viel Stress die Frauchen’s (wohlverstanden, die Menschen! Die Hunde habe ich bisher nicht gestresst erlebt!) sich machen, wenn sie ihren Vierbeiner mal 2 Stunden im Auto lassen müssen. Und wir sind nicht bei Temperaturen über 25 Grad.
Also ich habe div. Weiterbildungen gemacht, seien das Training in Agi, Sanitätshund, früher an Ausstellungen geholfen, habe Seminare bei diversen Trainern gemacht - überall war es unvermeidlich, dass die Hunde teilweise auch längere Zeit im Auto bleiben müssen...
Als ich damals Sanitätshundetraining mit Nupri gemacht hatte (hatten wir vorwiegend im Winter, während der Setzzeit kann man ja nicht querfeldein durch den Wald) war das eine völlige Normalität, dass er in den 4 Stunden vielleicht 2x 10 Minuten "im Einsatz" war. Für alle anderen Hunde galt es ebenso. Den Rest der Zeit sass er im Auto und wartet auf den Einsatz und ich schlotterte hinter einem Baum und wartete, bis einer der anderen Hunde, der gerade Einsatz hatte, mich endlich findet...