Für mich eine willkommene Gelegenheit, endlich mal wieder ein Seminar bei und vorallem auch MIT Anita zu besuchen – für Ena eine passende Gelegenheit, Anita endlich mal kennenzulernen.
Nun, was soll ich jetzt schreiben? Es waren viele Eindrücke, viel psychologisches aber auch spannende Arbeit an den Hunden, eine tolle Gruppe (gut, einige etwas… nennen wir sie mal «anstrengende» Menschen gibt es immer…), schön auch zu sehen, dass sich hier einige Hundetrainer versammelt hatten, die durchaus nicht alle nach HTS arbeiten (gut, Wattebauschiwerfer schien es keine zu haben…) und trotzdem lief alles friedlich ab und keiner missionierte. Das ist nicht selbstverständlich.
Anita meinte übrigens, gemäss ihren Beobachtungen seien Hundetrainer wie «wir» eher wieder auf dem Vormarsch, da die ganzen Wattebauschiwerfer eben doch je länger je mehr merken, dass sie nicht wirklich nachhaltig Erfolg haben. Auch der extreme Drill auf den Schäferhundeplätzen lässt wohl langsam nach. Wir sehen dies ja auch bei uns. Die meisten Leute, die sich bei power-dogs melden, haben schon einige Hundeschulen besucht – und ohne sichtbare Fortschritte in der Beziehung wieder verlassen. Also, es kommen interessante Zeiten auf uns zu!
Die Kernfrage, die Anita an uns stellte – nebst vielen Erzählungen aus ihrem eigenen Leben, ihrer Karriere, ihrem Wirken, ihren Versuchen, ebenso wie ihrem Scheitern und trotzdem immer wieder TUN und dann erfolgreich werden – war sicher die Frage nach dem WARUM!?
Egal was man tut, es braucht ein Warum. Warum willst Du Hundetrainer sein? Die Antwort «ich bin mit Hunden aufgewachsen und liebe Hunde» ist hier sehr oberflächlich und ist bei weitem kein wirkliches WARUM. Also, tiefer gehen…
Natürlich mussten auch Ena und ich uns hinterfragen nach unserem Warum. Für mich ist klar geworden: Psychologie und das Verständnis zur Denkweise und dem Verhalten der Menschen fasziniert mich seit vielen Jahren. Damit befasse ich mich. Ein Hund wie Nupri zwingt einen, sich selbst zu hinterfragen, sich verstehen zu lernen, in sich zu gehen, eigene Klarheit zu finden. Dies an die Menschen weitergeben zu können, ist spannend und auch für mich immer lehrreich. Letztendlich ist meine Arbeit nichts anderes als das, was ein Psychologe macht. Nur arbeite ich mit dem «Werkzeug» Hund als Spiegel. Und Hunde sind sowas von klar und echt, da gibt es einfach immer radikal gradliniges Feedback!
Da Anita natürlich diesen Hintergrund (Psychologie) auch hat, war es nicht verwunderlich, dass Namen wie Byron Katie (the Work, was ich ja ebenfalls immer wieder anwende), Vera F. Birkenbihl und Tobias Beck (die 4 Menschentypen, den Test hatten wir auch gemacht, wir hatten einige etwas sehr anstrengende Delfine… :-) ) fielen. Gut, der Test der 4 Typen war witzig und sicher ist es gut zu wissen, ob man als Hundetrainer einen Hai- oder einen Walkunden vor sich hat – meine Menschenkenntnis zeigt mir jedoch den Menschen auch so ganz gut an. Spannend in jedem Fall!
Das Fazit – und letztendlich auch das, was ich immer wieder erwähne: Die Menschen müssen bei sich sein! Selbstliebe klingt immer so seltsam, viele Menschen tun sich schwer damit. Es ist jedoch das, was es braucht. Wenn ich immer die Bestätigungen im Aussen suche (in Beziehungen egal welcher Art), werde ich nie den Weg zu mir selber finden. Bin ich mit mir selber im Reinen, kann ich mit einem Grinsen im Gesicht durch den Wald laufen, einfach weil es mir gut geht, weil ich mit mir selber klar bin, unabhängig davon, ob ich jetzt gerade eine neue Partnerschaft eingegangen bin (und damit wieder Liebe und vorallem Bestätigung im Aussen suche!) oder seit Jahren alleine bin. Denn wer mit sich selber klar ist, der «braucht» nichts… Er nimmt vielleicht dankend etwas an – dann ist es aber auch reine Liebe und nicht Liebe an Bedingungen geknüpft. Wer also regelmässig von seinem Partner / seiner Partnerin denkt: ich brauche ihn / sie aber… Sollte sich ganz ganz dringend mal einige wichtige Fragen stellen und auch ganz dringend was ändern. Nur ein guter Rat von mir, kurz nach diesem Seminar. Macht klar Schiff, macht Euch frei von Abhängigkeiten! Denn wahre Liebe ist was ganz anderes als Abhängigkeit. Wahre Liebe ist Freiheit! Wahre Liebe braucht nichts - sie verschenkt!
Diese Reinheit, Klarheit, die spüren Hunde sofort. Und sie helfen, diese zu erreichen. Also habt den Mut, etwas zu TUN! Nicht probieren… TUN! Im schlimmsten Fall wird es eine Erfahrung. Habt den Mut, auch mal etwas loszulassen. Viele Menschen halten fest an destruktiven Beziehungen, Mustern. Lasst sie los. Denn nur mit leeren Händen kann ich nach Neuem greifen.
In dem Sinne: power-dogs hat neue Visionen, neue Inputs erhalten und ich freue mich auf die nächste Zeit mit Euch, unseren Kunden, ich freue mich auf tolle Seminare mit coolen Leuten und interessanten Mensch-Hund-Teams.
Danke an Ena für Deine Unterstützung, Deine Begleitung, danke an alle treuen Kunden für Euer Vertrauen und Eure Begleitung! Und natürlich danke an Anita und ihr Team für das tolle Seminar und die wichtigen Inputs und Denkanstösse.