Am Morgen waren wir dann also nicht ganz auf der geistigen Höhe und hatten es dann plötzlich recht eilig, nach Niederbipp zu kommen, fast hätten wir den Start verpasst. Es war schon von Beginn an eine wahre Freude: alles super beschildert (wenn man dann wach genug wäre, die Schilder auch zu sehen...), tolle Parkmöglichkeiten (sogar Schattenparkplätze!) im Kieswerk, alles genial beschildert, super nette Leute, viel Platz.
Und der erste Lacher waren dann gleich mal die Postenblätter, die Aufgaben waren nämlich auf Berndeutsch beschrieben. Super! :-) 
Der Start über die Wiese erfolgte und der erste Posten mit Namen "geit er ächt düre?", also auf Deutsch, "geht er wohl durch?" wartete bereits. Keine Wartezeiten, wir kamen fast sofort dran, genial. Die Aufgabe:
- ein Tunnel, man sollte den Hund ablegen, es hatte verschieden Markierungen, diejenige, die am weitesten vom Tunnel weg war gab am meisten Punkte. Hund bleibt liegen, HF läuft ans andere Ende des Tunnels und ruft den Hund durchs Tunnel ab.
Kein Thema, weder für Nupri noch für Chija.
Durchs Kieswerk ging es weiter, an Posten 10 vorbei. Schön in den Wald zu Posten 2: "Nid noche springe", "nicht hinterher springen".
- Hund musste liegen während HF ein Stofftier an einer Schnur befestigt im Kreis um den Hund herumzog. Für Hunde, die seriöses Reizangeltraining gewohnt sind, kein Thema. Hier setzten wir dann beide auch gleich den Joker ein.
Weiter ging es durch den schönen Wald bei herrlichem Wetter. Posten 3, "nume nid abegheie", "nur nicht runterfallen".
- der Hund müsste über eine in ca. 50 cm Höhe gelegten Leiter (Holz, recht breite Tritte) balancieren. Für Chija ein Klacks, anscheinend seien die kleinen Hunde da aber auch sehr gut. Für Nupri schon eher eine Herausforderung, da er nicht sooo gut im Gleichgewicht ist. Klappte aber auch bei ihm gut. 
Posten 4: "Ke Umwäg mache", "keinen Umweg machen".
- Hund musste warten, in einen Napf, etwa 4 meter entfernt, wurden Futter und ein Spielzeug gelegt. HF stellte sich hinter eine Plane etwas hinter den Napf und rief den Hund zu sich, mit dem Ziel, dass der Hund nicht noch einen Abstecher zum Napf macht. Auch das klappte mit beiden Hunden prima.
Posten 5: "Roger Federer", ok, das muss nicht übersetzt werden. :-)
- HF bekam ein Racket mit einem Federball drauf, den hielt man in der Führhand, inkl. der Hundeleine und musste damit, ohne dass der Federball runterfällt, mitsamt Hund über ein Hindernis, durch einen Flattervorhang, über eine Holzkiste (nur Hund) und nochmals über ein Hindernis. Bei uns klappte es gut, bei Sarah leider nicht so, ihr fiel das Federchen runter, gab aber nur 3 Punkte Abzug.
Posten 6: "Uh, isch dä Bode komisch", "Uh, ist das ein seltsamer Boden".
- Hund musste in ein Planschbecken mit leeren Petflaschen, über einen Sack mit irgendwas drin, durch eine Kiste mit Korken und über einen Gitterrost. Auch dies für beide Hunde kein Problem, wenngleich Nupri sich lieber noch etwas mit den leeren Petflaschen "unterhalten" hätte.
Posten 7: "Es gseht us wie es Blüemli", "es sieht aus wie ein Blümchen".
Ein spannender Posten. Mitten auf der Wiese waren eine Markierung in der Mitte, aussen ein grosser Ball, ein Stuhl, eine Pylone und noch was, um diese der HF den Hund von der Mitte aus schicken sollte (das gäbe dann eben das Blumenmuster). Nupri kennt ja "ume" aber er kennt es aus grösserer Entfernung und um grössere Dinge. So wollte er beim ersten Versuch gleich mal um den Stuhl beim nebenan liegenden Posten, es dauerte einen Moment, bis er kapierte, dass er nicht so weit rennen soll--was für ein Frust für ihn. Wir schafften es dann aber doch. Chija braucht etwas Hilfe, schaffte es dann aber doch auch und erhielt sogar die volle Punktzahl.
Amüsiert habe ich mich dort über eine Frau mit einem deutschen Schäfer. So eine richtige Hundesport-Tante. Schrie ihren Hund an mit "VORAN!", der Hund stand nur da und verstand Bahnhof. Sie schrie immer lauter, der Hund raffte es immer weniger. Tja, das ist eben das, was ich immer sage: auf dem Hundeplatz kann man noch viel üben, der Hund kennt dann halt einfach die Situationen. Kaum ist es aber anders, versteht er es nicht mehr... Aber dann so rumzuschreien? Damit hilft man dem armen Tier, was ja eigentlich gute Ohren hat, auch nicht wirklich.
Posten 8: "es 1, es 2, es 3 oder viellicht sogar es 4?" Muss ich glaub auch nicht übersetzen...
- Würfeln war angesagt. Je nach dem was man würfelte, musste der Hund Übungen zeigen. Sitz, Platz, Drehen oder einen Trick. War für beide kein Thema.
Posten 9: "Achtung, fertig, los".
- dies fand ich den originellsten Posten. Der Hund musste auf sowas wie einer hölzernen Kabelrolle sitzen, stehen oder liegen, dort bleiben während der HF mittels einer Schnur an der er zog, diese Rolle drehte. Der Hund wurde also, wie auf einem Drehstuhl, immer wieder im Kreis gedreht während der HF rückwärts lief. Je weiter man bei der Markierung kam, desto mehr Punkte. Ich glaube, Nupri war danach etwas schwindlig, er bliebt aber brav sitzen--Chija natürlich auch. :-) Tapfere Hundchen, ich an ihrer Stelle hätte mich wahrscheinlich übergeben...
Posten 10: "schön stöu ha", "schön ruhig halten".
- Ein Blumentopfunterteller sollte auf dem Kopf des Hundes platziert werden, möglichst eine Minute sollte der da bleiben, der Hund durfte sich also nicht bewegen. Hmmm, wie stellt man das an. Sitzend wird er den Kopf irgendwann drehen. Also beschloss ich, Nupri in die stabile Seitenlage zu befördern und stellte ihm dann das Ding auf den Schädel. Klappte wunderbar, auch bei Chija. :-)
Über die grosse Wiese ging es zurück, es gab ein leckeres Steak mit Salat / Pommes, so richtig gute, selbst gemachte Pommes, wirklich toll und lecker. Da die Veranstalter schlauerweise immer nach ca. 30 Startern eine Rangverkündigung abhielten, dauerte die Wartezeit natürlich auch nicht lange, sehr angenehm! Bald fuhren wir dann auch weiter Richtung Oensingen, wo Sarah und Chija abgeladen wurden.
Schon ist also das tolle Wochenende wieder vorbei, es schreit nach einer Wiederholung!!!
unsere beiden Helden! Chija und Nupri