Zwischenblog: Kurs bei Anita Balser, HTS ("Beziehungsvertiefung durch Spielmotivation")

 

An dem Seminar teilgenommen habe ich plus 2 Kundinnen von mir, Miriam mit Terrierdame Josy und Bettina mit dem Mischling Lenny. 

 

Wir 3 sind ein gutes Team, die Hunde auch, macht immer wieder Spass in dieser Konstellation. Danke Euch beiden. :-) 

 

Das Thema des Seminars war ja "Beziehungsvertiefung durch Spielmotivation", es ging hier also wirklich mal weniger drum, die Hunde einzugrenzen oder an der "roten Linie" zu arbeiten sondern wirklich um Spiel und Spass. 

 

Die Teilnehmer wurden in 2 Gruppen aufgeteilt, die eine Gruppe war dann jeweils bei Thomas, die andere bei Anita. Thomas, als Schutzdienstmann, hat vorallem über den Trieb mit den Hunden gearbeitet, Beisswurst, anbeissen, ruhiges Spiel, wildes Spiel, Trieb kontrollieren durch Körpersprache... 

 

Bei Anita ging es dann mehr um soziale Spiele, also wie kann ich ohne Spielzeug arbeiten. Und wenn doch unbedingt mit Spielzeug und Futter, wie kann ich mich dann sozial einbringen. Der Hund soll ja nicht mit dem Spielzeug spielen und den Menschen als Futterautomaten anschauen sondern einerseits den Menschen mit dem Spielzeug in Verbindung bringen. Also Spielzeug ohne Mensch ist doof. Und, der Mensch ist nicht nur Futterspucker sondern "verpackt" das Futter eben auch interessant... 

 

Wir waren erst bei Thomas und ja, was soll ich sagen? Mein Hund hatte ja, wegen Lahmheiten und so, über Monate kaum einen Ball gesehen und als er den dann bekam, war erstmal Party angesagt. Die Beisswurst, die ich ihm als Alternative anbot erntete kaum einen Blick... Nun gut, war ja zu erwarten. Und ich hatte vorher noch gross gesagt "ja, ja, mein Hund, viel Trieb, nimmt alles, was ich habe ist toll, kommt sofort. " Joah, danke Nupri, dass Du den Ball so toll fandest und mich im Regen stehen liesst... :-) 

 

Nun, es klappte dann natürlich schon, denn ich war ja nicht blöd, nahm in der zweiten Runde dann gar keinen Ball mit. Da war er natürlich schon bei der Beiswurst dabei und Thomas hatte seine helle Freude an meinem beissfreudigen und triebigen Border. Gut gearbeitet, toller Hund, war dann sein Resume. Und "Du bist auch Trainerin, gell? Cool, machst super Arbeit, weiter so."

Sowas hört man doch immer gern. :-) War aber wirklich spannend bei Thomas, auch den anderen zuzuschauen. Da gabs schon Hunde, die liessen ihre Besitzer wirklich stehen, interessierten sich nicht die Bohne fürs Spielzeug. Und klar, da gehts dann schon auch drum, dem respektlosen Hund mal klarzumachen, "hallo, hör mir mal zu, ich rede mit dir, ich will was von dir, beachte mich". Und der Thomas konnte das wirklich auch gut zeigen. 

 

Ist ja so ein Thema, was auch ich mit Kunden immer wieder habe. Egal, was ich vom Hund will, aber wenn ich was von dem will, dann hat er mich gefälligst zu beachten und mir nicht den Rücken zuzudrehen und irgendwo gechillt zu schnüffeln. "hab grad andere Termine". Ja, ja, respektlos ist das. 

 

Also, gewisse Leute hatten dann halt den Job, ihren Hunden so lange ruhig und bestimmt, nachzugehen, bis die wirklich merkten, oh, die will was und die meint es ernst. Und da durfte es auch mal eine körperliche Korrektur geben, wo manche schon wieder "ooooh" machen, spannend war aber, genau dieser Hund war dann plötzlich voll und ganz bei Frauchen, spielte dann sogar mit dem Spielzeug mit ihr - was wohl die letzten Jahre nie passierte. Ja, wenn Frauchen sich eben wichtig machen kann, das ändert viel in der Beziehung und plötzlich hat der Hund auch andere Prioritäten als das Schnuppern... 

 

Und da war dann bei manchen auch noch der ominöse "Suizidhase" mit von der Partie... :-) 

 

Bei Anita ging es dann darum, mit dem Hund Sozialspiele zu machen. Also nicht nur einfach Ball werfen (gut zum Auspowern aber null Sozial), sondern eben mit dem Hund "spielen", ohne irgendwas. Bei manchen ging das besser, bei manchen schlechter. Spiegeln, war dann ganz spannend. Der Mensch macht immer das, was der Hund macht. Mensch fixiert Hund, will spielen. Hund guckt schräg - Mensch guckt Hund schräg an. Hund gähnt - Mensch gähnt auch. Hund wälzt sich - Mensch wälzt sich auch (danke Nupri :-) ). War echt witzig und da kam wirklich was bei den Hunden an. 

Natürlich genau mein Thema, wenn der Mensch eben wie ein Hund kommuniziert. Und war schon cool zu sehen, wie irritiert (anfangs) und begeistert (nach der ersten Irritation) die Hunde waren, als die Menschen plötzlich anfingen, in ihrer Sprache mit ihnen zu kommunizieren. Echt genial. 

 

Und wie immer war ich natürlich sehr begeistert, von Anita’s Art, die Dinge zu erklären, in Worte zu fassen. Seit ich die Arbeit von Anita kenne, kann ich immer wieder nur sagen: wow! Es ist sooo genial. Natürlich lerne ich auch oft neues, wobei dies eher der kleinere Teil ist. Es ist mehr dieses Gefühl, einfach dabei zu sein, die tolle Energie zu spüren, zuzuhören, was sie sagt und dabei einfach zu denken: "ja, ja, genau, das ist es. Ja, danke Anita, dass Du einmal mehr das in Worte fassen konntest, was ich seit Jahren mache und denke!" Weil wenn ich ihr dann mal wieder zugehört habe, kann ich einiges auch wieder besser in Worte fassen - wovon dann meine Kunden natürlich auch wieder sehr profitieren.

 

Nun, die Begeisterung war aber auch nicht ganz einseitig. Anita erkannte Nupri und mich schon wieder und hatte Freude, uns wieder zu sehen. Und da ich mit meinem Hund ja so arbeite, wie es eigentlich das Ziel der HTS wäre, sind wir dann auch gleich mit "Demo-Videos" auf Ihrer privaten Facebook-Seite /Anita Balser, gelandet. Herrlich... :-) 

 

Es war ein tolles Seminar, Petrus hat wohl gegossen aber immerhin mit langen Pausen, daher alles weniger schlimm als geplant. Organisation war top (danke Barbara, Hundeschule Barry) und auch das Essen war an beiden Tagen wirklich absolut top! Wunderbar, vielen Dank an alle, es waren 2 super Tage. :-)