Warum? Es ist doch eigentlich wieder einmal ganz einfach: Hunde leben im Hier und Jetzt und handeln auch im Hier und Jetzt und immer authentisch. 

Wenn ich nun also als Mensch mit dem Hund arbeite und irgend etwas tue, mit dem Gedanken im Kopf: mein Hundetrainer hat gesagt, ich muss das so tun..." dann ist das doch nicht authentisch?! Weil man es ja dann nicht für sich selbst macht, aus tiefer Überzeugung aus seinem Innersten heraus, sondern eben "nur", weil halt der Trainer das so sagte... 

Wirklich, ich kann garantieren, das wird niemals klappen. Und das sind dann auch die Leute, welche sich dann beschweren. "Ich bin seit Monaten bei einem Hundetrainer und mache alles so, wie er es mir sagt - aber die Probleme werden nicht weniger...".

Warum? Eben deshalb. Weil es nicht authentisch ist. Weil es nicht von Innen kommt, weil der Hund dies natürlich sofort spürt!

Ich nenne ein Beispiel: ein Hund begrüsst Frauchen jedesmal wie irr, wenn sie nach Hause kommt. Frauchen findet das zwar manchmal mühsam, eigentlich aber doch auch ganz witzig und tief in ihrem Inneren freut sie sich ja doch auch darüber, dass ihr Hund sich halt so freut, sie zu sehen... Beim Training wird zwar klar, dass dies nicht zwingend Freude sondern vorallem nervöse Energie und auch ein gewisser Kontrollverlust ist, daher versucht Frauchen ja auch, das Ganze einzudämmen, weil eben der Hundetrainer das sagte...  Trotz allem hat Frauchen aber immer im Hinterkopf: eigentlich ist es ja schon süss, wie mein Hund sich freut...

So wird das nie, nie besser!!! Weil eben der Hund genau diese innere Stimme spürt, wahrnimmt! Das ist mein "grün", was ich habe... Und solange ich dies nicht ändere, ändert sich auch beim Hund nichts...

Anderes Beispiel: Hund x hat extreme Abneigung gegen Nachbarshund y. Frauchen von x ist im Training und hat ganz viele technische Massnahmen mitgenommen, wie sie ihren Hund x bei Begegnungen mit Hund y gebändigt und sortiert bekommt... Solange aber Frauchen nun weiterhin jedes Mal, sobald sie Hund y sieht, sich total verkrampft, der Angstschweiss tropft, sie die Leine dennoch unbewusst kürzer nimmt und sich verkrampft, dabei den Gedanken hat "scheisse, muss der jetzt kommen, jetzt tickt mein Hund gleich wieder total aus..." wird sich totz aller Techniken, die der Trainer mitgab, NICHTS ändern.

Ich hoffe, man versteht, die Botschaft, die ich mit diesem Blog mitgeben möchte?! Die innere Einstellung ist wichtiger als alle Techniken. Und diese innere Einstellung kann ich als Hundetrainer zwar ankitzeln mit Aussagen, mit Argumenten, mit Beispielen... Aber wirklich steuern kann dies nur jeder für sich selbst. Bitte seid Euch darüber im Klaren...

Zu dem Thema kann ich auch sehr gut wieder die Videos von Maja Nowak auf ihrem eigenen Kanal bei youtube empfehlen. Viele grandiose Filme zu dem Thema, wie man eben auch als Mensch lernt, wirklich bei sich zu bleiben...

Ihr werdet merken, wenn Euch das gelingt, ändert sich auch das Verhalten eures Hundes! :-)