Der hintere Polizist arbeitet unter der Führung vom gelben/hinteren Kundschafter und dem hinteren Leithund. Die "introvertierte Mannschaft" sozusagen.
Sie sind zuständig, das alles, was von hinten ans Rudel kommt, "abgehandelt" wird. Denn wenn ein Rudel komplett ist, wird sich die "extrovertierte" Mannschaft recht wenig darum kümmern, was hinter ihnen passiert...
Der hintere Polizist ist oft ein Hund, der sich extrem an seinen Leithund bindet. Oder im Idealfall an seinen Menschen. Er will immer in der Nähe dieses Menschen sein, verfolgt jeden seiner Schritte. Und ja, es ist sicher bei diesem Hund auch eine Art Kontrollverlust. Aber ich finde, wenn man den Hintergrund dieser Hunde sieht, ist dieses Verhalten auch bis zu einem gewissen Grad, tolerierbar. Denn dieser Hund schützt den hinteren Leithund, ist quasi der Sekretär von ihm. Wie will er ihn schützen, wenn er nicht bei ihm sein kann?
Im Gegensatz zum vorderen Polizisten, der extrovertiert, wild und stürmisch ist, gerne auf Kampf und Action aus, möchte der hintere Polizist eigentlich eher Ruhe und Sicherheit. Er ist kein Draufgänger, was jetzt aber nicht heissen muss, dass diese Hunde ängstlich sein müssen. Sie zeigen oft gewisse Unsicherheiten und neigen auch mal dazu, vorwärts zu gehen. Dies aber auch nur dann, wenn sie nicht genügend Führung, Sicherheit haben. Und wenn so ein Hund keinen Leithund hat, den er warnen und bewachen kann, dann muss unbedingt der Mensch diese Position einnehmen. Diese Hunde sind nämlich unautonom, also sie sollten nicht alleine entscheiden, brauchen dazu unbedingt ihren Führer, der eben autonom ist.
Sie sind, durch ihre Anhänglichkeit, die perfekten Hunde, um sie überall mitzunehmen. Ob das jetzt der LKW-Begleithund, oder der Bürohund ist - ein gelber Polizist braucht wirklich diese Nähe zu seinem Führer. Einen solchen Hund jeden Tag 8 Stunden alleine Zuhause zu lassen - damit macht man ihm keinen Gefallen, auch wenn er vorher und nachher genug Aufmerksamkeit und Bewegung bekommt. Ok, mal abgesehen davon, dass auch andere Hunde, als Rudeltiere, jetzt nicht wirklich glücklich sind, jeden Tag 8 Stunden alleine Zuhause zu liegen. Dies mal nebenbei...
Hintere Polizisten sind oft erkennbar daran, dass sie es schaffen, sich innerhalb von 2 Quadratmetern ewig aufzuhalten. Sie stehen rum, wissen nicht was machen. Dann tippeln sie mal hier, tippeln mal da, schnuppern mal hier, schnuppern mal da. Bewegen sich dabei aber kaum. :-) Das ist eben, weil sie introvertiert sind, vorwärts gehen ist nicht so ihr Ding, schon gar nicht ohne Führung. Also tippeln sie halt etwas rum und warten auf Anweisungen. Manchmal stehen sie auch einfach. Stehen, wissen nichts anzufangen. Weder mit sich, noch mit dem Rest der Welt. Dann brauchen sie eine Ansage, einen Stups vom Leithund, der sie wieder in die Welt holt und ihnen zeigt, was geht und was nicht geht.
Sie haben auch manchmal die Tendenz, etwas neurotisch zu sein. Misstrauisch, manchmal auch schreckhaft. Und da sie ja doch Polizisten sind, also eigentlich aufpassen und bewachen müssen, sie aber oft unsicher sind, können sie bei mangelnder Führung / mangelnden Ansagen auch mal angstaggressiv werden.
Aber, dennoch darf man nicht die Idee haben, diese Hunde laufen nur verschüchtert durch die Gegend. Sie können, bei entsprechender Führung, sehr souveräne und wesensstarke Hunde sein und gerade, wenn man eben nicht auf ihre Unsicherheiten eingeht sondern sie klar und stark führt, sind das super unkomplizierte Hunde. Schlimm wird es dann, wenn sie zu Menschen kommen, die sie ständig bemitleiden, auf ihre Unsicherheiten eingehen, sie zu sehr betüddeln. Denn diese Hunde können auch gute Schauspieler sein und sich dann viel ärmer und schreckhafter geben, als sie im Inneren wirklich sind.
Sie sind auch im Rudel oft die, welche etwas untergehen. Sie sind nicht die schnellsten, nicht draufgängerisch. Bei Futtersuchspielen sollte man aufpassen, dass dieser Typ nicht zu kurz kommt. Während die Extrovertieren losrasen als gäbe es kein morgen, steht der introvertierte Polizist immer noch am Wegrand und überlegt sich, was er jetzt genau machen soll. :-) Bis er sich dann entscheidet, mit zu suchen, ist meist schon alles gefressen. Dafür bleibt er dann aber auch akribisch dran, bis wirklich der letzte Krümel, denn die stürmischen Extrovertieren dann liegen gelassen haben, auch aufgesammelt wurde.
Ich persönlich finde, dieser Typ Hund ist eigentlich ein sehr guter Anfängerhund. Er ist anhänglich, leicht zu führen, leicht zu beeindrucken, ein (wenn er Führung bekommt!) zuverlässiger und verlässlicher Partner, der zwar ab und an auch mal etwas hinterfragt oder Flausen im Kopf hat - eigentlich aber grundsätzlich sehr leicht zu führen ist.
Allerdings, ohne Führung kann dieser Hund sehr planlos, verwirrt, unsicher, angstaggressiv werden...