Schon verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Als wir im Herbst 2013 die Diagnose Lymphdrüsenkrebs erhielten, war mir klar, dass wir wohl nicht mehr so viel Zeit zusammen haben werden, da für mich auch eine Chemo niemals in Frage kam. Kylja hielt sich tapfer, wir verbrachten zusammen noch einen traumhaften Herbst, es war ihr kaum was anzumerken. Die Tierärzte staunten, wie gut es ihr ging. Mithilfe von Futterumstellung, Kräutern aus der chinesischen Medizin und Mistel-Therapie, kamen wir echt gut über die Runden. 

Weihnachten vebrachten wir wie fast immer im Emmental, ich sagte meiner Mutter, sie solle es noch geniessen, ich glaube kaum, dass sie Kylja nochmals sieht. So war es denn auch... 

Im Emmental merkte man der tapferen Maus auch noch nichts an. Immer lustig, immer fröhlich tobte sie durch den Schnee, wartete sehnlichst darauf, dass endlich der geliebte Ball flog. Wie in alten Zeiten klaute sie Nupri den Ball und hatte auch absolut keine Lust, bei einer Schneeschuhwanderung im Schneegestöber zu Hause zu bleiben. Ne, Madame musste mit... 

Sie war ihr ganzes Leben eine kleine Kämpferin. Und sie hat mir vieles so einfach gemacht. Selbst die letzten Wochen hat sie mir einfach gemacht. Ich hatte oft Angst, Angst davor, nicht zu merken, wann sie gehen möchte. Doch diese Angst war unbegründet. Sie zeigte es sehr klar. Das Einschläfern verlief so ruhig und friedlich bei uns zu Hause, es war wirklich typisch für Kylja. 

Ganz sicher war aber auch ein grosser Verdienst die Tierärztin Ulrike Biegel, die uns in diesen Wochen und Monaten so genial begleitet und beraten hatte! Ich weiss nicht, wie es gewesen wäre, hätten Kylja und ich sie in dieser Zeit nicht an unserer Seite gehabt. 

Nun sind wir also schon ein Jahr ohne Kylja unterwegs... Meine kleine Maus, wo immer Du nun bist, was immer Du nun tust - meine Gedanken sind oft bei Dir und ich werde Deine sanfte, dankbare und liebenswerte Art nie vergessen. Ich bin so froh, dass wir fast 13 so geniale Jahre zusammen verbringen durften.