Hundesprache, einige Impressionen

Hier also einige Impressionen zu "hundischer Sprache". 

Die Begegnung. Dira trabt sehr energisch und fixierend auf Josy zu. Diese verhält sich absolut perfekt, bleibt sofort stehen, wendet den Kopf ab (Beschwichtungsverhalten "ich will keinen Stress"). 

 

Da Josy sich anstandslos untersuchen lässt, gibt es für Dira keinen Grund, irgend etwas anderes zu tun als zu schnüffeln oder aber uninteressiert davonzulaufen.

 

Josy ist nun aber ein taktisch geschickter Hund, die ein sehr gutes Sozialverhalten zeigt und einen bluffenden, unsicheren Hund wie Dira nicht einfach davonkommen lässt. Sie geht ihr nach und stellt sie mehrfach. Dira reagiert darauf hin mit blaffen und Scheinattacken, Josy geht jedesmal genau soweit weg, damit Dira wieder ruhig wird, stellt ihr aber danach sofort wieder nach... 

 

Das Austesten begann. Dira scheuchte Josy immer wieder weg, diese stellte sich aber sofort und ging ihr nach. So kam es zu einigen sehr spannenden Frontalbegegnungen, bei denen erst Josy wich, Dira aber so lange immer wieder nachsetzte und auch selbst begann, sie einzugrenzen, bis Josy schlussendlich Dira bewegte. Das ganze verlief sehr ruhig, spielerisch, die meisten Leute hätten wohl gedacht "ach, spielen die süss". 

 

Jou, und bei solchen "Machtkämpfchen" entstehen dann auch mal ganz lustige Filmausschnitte :-) 

 

Hier haben sich wieder die beiden Mädels Josy und Dira was zu erzählen, Dira aber schon viel enstpannter (Ohrenstellung, Rutenstellung). Die beiden werden ganz genau von Kelly (Labrador) und Lenny (Mischling) beobachtet. 

 

Hier sehen wir ein sehr interessantes Gespräch zwischen Hiro (Labrador) und Katla (Cattle Dog). 

 

Und wieder die beiden Mädels, hier ist Dira wieder "auf zack" und kurz davor (aus Unsicherheit) Josy wegzuschnappen, dies natürlich auch bedingt dadurch, dass Hiro die Gelegenheit nutzt, mal schnell zu gucken, was die Dame denn geruchlich so zu bieten hat. Dira ist also quasi etwas "eingequetscht", das weiss sie.  

 

angenehm entspannte Stimmung. Nupri (Border Collie) hat wie fast immer alles im Auge, Kelly (Labrador) wuselt rum, Dira und Josy plaudern mal wieder, Dira hier allerdings in einer sehr angenehmen Art, freundlich, etwas devot, das ist ihr wahres Gesicht und es ist gut, wenn sie im Rudel lernt, dies öfter zu zeigen. Viele Hunde sind sozial sehr unsicher und viele Begegnungen unterwegs laufen für Hunde eher stressig als freundlich ab. Leider sehen viele Menschen das nicht ein. Solche Treffen, wie hier im Training in einem kleinen Rudel, welches von den Menschen konrolliert wird, tun den Hunden gut -- nicht wahllos entgegenkommende, oft nicht kontrollierte Hunde unterwegs. 

 

Das "Splitten" ist ja auch immer so ein Thema. Souveräne Hunde splitten andere, in dem sie ruhig aber sehr zackig und bestimmt dazwischen gehen. in Natura passiert das oft so schnell, dass wir Menschen es kaum wahrnehmen. Dennoch ist es gut, solche Szenen zu sehen, denn ich bin der Meinung, auch wir Menschen sollten die Hunde auf jeden Fall in gewissen Situationen splitten können.
Dira splittet hier Lenny und Josy, allerdings bellend und sehr unsouverän. Die 3 werden genau beobachtet von Kelly. 

 

Auch hier wieder ein deutliches Splitten

 

ebenfalls hier. Da Dira dies aber recht unsouverän macht, gibt Lenny auch Wiederwehr - er möchte einfach nur entspannt mit Josy spielen und hat langsam die Schnauze voll dem dem "Möchtegern-Polizisten". 
Natürlich ist dieses Splitten auch etwas rassebedingt. Gerade Hütehunde wie Border, Aussies, Cattles oder Schäferhunde, zeigen dieses Verhalten sehr oft und oft auch dann, wenn sie den Eindruck haben, dass es nötig ist, es aber gar nicht nötig wäre (z.B. eben bei 2 Hunden, die nett miteinander spielen).  

 

Apropos Spielen. Ja, das ist Spiel. Allerdings spielt Lenny (links) eher grob, Elin (Golden Retriever) hat aber genug wabblige Haut um damit klar zu kommen :-) Josy möchte hier gerne mitmischen und stört, allerdings gerade auf eine nette Art. Aber das ist auch immer ein Thema: 3 Hunde können nicht schön zusammen spielen, einer ist da einfach zuviel. Hat man die Möglichkeit, macht es Sinn, den 3. Hund von den anderen zu splitten.

 

Elin hat sich dann einen sanfteren Spielpartner gesucht und in Border Collie Finn gefunden. Das, was man hier sieht, ist wirklich Spiel! 

 

So, das wars fürs erste betreffend "Hundesprache". Forrtsetzung folgt. :-)